Ratgeber Autoleasing und Auto leasen

Diesmal geht es im Ratgeber um das Thema Autoleasing, gerade sogenannte leasing Schnäppchen verleiten viele Menschen dazu, ein Auto zu leasen. Es ist aber nicht alles Gold, was glänzt, und deshalb haben wir diesen Ratgeber erstellt. Hier zeigen wir auf, welche Gefahren das Leasing birgt und für wenn Leasing geeignet ist und für wen nicht.

Leasing Schnäppchen

Sie möchten sich ein neues Auto kaufen, jedoch ist Ihr Haushaltsbudget beschränkt? Was liegt da näher als nach Alternativen Ausschau zu halten. Eine günstige Finanzierung oder vielleicht Leasing? Da kommen einem die Leasing Schnäppchen der Autohändlern gerade recht. Mit augenscheinlich günstigen Raten wird man schnell in Verlockung gebracht.

Einen Kompaktwagen wie z.B. den VW Golf für 99,- EUR im Monat, wer will das nicht? Aber die Rate ist nicht immer entscheidend! Es gibt viele Faktoren, die Sie beim Leasing beachten sollten.


Arten von Lesingmodellen

Im wesentlichen gibt es zwei Leasingmodelle:

  • Das Restwertleasing und
  • das Kilometerleasing.

Restwertleasing

Die Ermittlung der Rate erfolgt nachdem voraussichtlichen Restwert, sprich ist die Rate im Verhältnis zum Fahrzeugpreis günstig, geht man von einem hohen Restwert aus.

VORSICHT! Ist der Restwert geringer als ursprünglich erwartet, dann erwartet Sie unter Umständen eine Dicke Nachzahlung! Anbieter lassen sich bei diesem Modell leicht dazu verleiten die Raten schön zu rechnen, damit die Fahrzeuge erst mal weg sind. Wir halten von diesem Leasingmodell wenig, da die meisten Laien sind und man kaum selbst den Restwert ermitteln kann. Denken Sie nur an die Entwicklung und die Debatte mit den manipulierten EURO 5 Diesel Motoren. Was sind diese Fahrzeuge noch Wert?

Kilometerleasing

Der Kunde zahlt beim Kilometerleasing für eine bestimmte Kilometerleistung. Anders als beim Restwertleasing stehen bei Vertragsschluss alle Preise fest und man kann als Endverbraucher eindeutig kalkulieren. TIPP! Behalten Sie den Preis für Mehr-KM im Auge, damit Sie wissen welche Kosten bei einer Überschreitung anfallen.


Bestandteile des Angebotes

Welche Bestandteile sind entscheidend für ein echtes Leasing Schnäppchen? Neben der monatlichen Rate besteht ein Leasingangebot aus verschiedenen Bestandteilen:

Rate: Hierbei handelt es sich um einen monatlichen Betrag, der über die gesamte Laufzeit zu entrichten ist. Für diese Leasingrate wird Ihnen der Wagen zur Verfügung gestellt, Versicherung, KFZ-Steuer und Anmeldung ist hierbei noch nicht enthalten. Das Fahrzeug ist zwar in Ihrem Besitz, bleibt aber das Eigentum des Leasingunternehmens.

Vorsicht Nebenkosten!

Folgende Faktoren sollten hierbei rechnerisch berücksichtigt werden:

Laufzeit: Hier gibt es die verschiedensten Angebote, meist so zwischen 12 Monaten (1 Jahr) und 48 Monaten (4 Jahren). Die Regel sind drei Jahre, sprich 36 Monate.

Leasingsonderzahlung: Darf es ein Seat Mii Electric für rund EUR 34,51 sein. Eine Kleinigkeit wäre da noch, die Leasingsonderzahlung in Höhe von EUR 5.400,-. Bei einer Laufzeit von 36, sind das dann (5.400,- / 36) = EUR 150,- extra. Ergibt rechnerisch im Monat = EUR 184,51.

Überführung: Natürlich fällt bei Ihrem Leasingwagen (Neuwagen) auch eine Überführung an, die gerade bei angeblichen Leasing-Schnäppchen nicht gerade günstig ausfällt. Bei dem oben genannten SEAT Mii z.B: EUR 999,- dass sind dann auf den Monat (36) gerechnet EUR 27,75. Ergibt rechnerisch im Monat EUR 34,51 + 150,- + 27,75 = EUR 212,26. TIPP: Fragen Sie alternativ nach den Kosten für eine Werksauslieferung, diese können teilweise deutlich günstiger sein, als die Überführung zum Händler!

Mehr-KM: Was nützt Ihnen ein Leasing Schnäppchen, wenn Sie mit den Inklusive-KM von 10.000 KM pro Jahr nicht auskommen und dann pro KM 21,00 Cent zahlen (Beispielwert von einem Jeep Renegade 1.0 T-GDI Limited). Das sind dann je 1.000 KM EUR 210,- extra. Falls Sie ein Wartungs- und oder Verschleißpaket nutzen, fallen hier ggf. ebenfalls Gebühren für Zusatz-KM an!

Zulassung: Für die Zulassung verlangen Händler gern so um die EUR 150,-, bei besonders günstigen Angeboten auch mal gern EUR 190,-.

Optionale Pakete:

Wartungspaket: Sie zahlen einen monatlichen Betrag, damit wird der Service (Motoröl, Filter, Zündkerzen, Bremsflüssigkeit …) für den Wagen bei einer Vertragswerkstatt abgedeckt. Das muss aber nicht bedeuten, dass alle Kosten enthalten sind, so können Flüssigkeiten wie z.B. für die Scheibenreinigung extra anfallen. Schauen Sie sich die Bedingungen vorab an.

Manchmal ist sogar ein Leihwagen (Ersatzmobilität) inklusive. TIPP: Achten Sie auf eine mögliche Selbstbeteiligung für den Leihwagen, die kann schon mal bei EUR  1.000,- liegen, eine Reduzierung kostet dann wieder extra.

Verschleißpaket: Mit einer monatlichen Rate sichern Sie den Verschleiß des  geleasten Wagens ab, das könnten z.B. Bremsbeläge, Glühlampen oder Scheibenwischer sein. Der meist teure Zahnriehmenwechsel ist selten dabei. Verschleiß wird meist nur bei Neuwagen Leasing angeboten. TIPP: Kann man mitnehmen, wenn es günstig ist. Kommt aber auf die Laufzeit und KM an.

Reifenpaket: Mit einer monatlichen Rate sichern Sie sich Winterreifen und / oder den Reifenverschleiß ab. TIPP: Bei Leasingfahrzeugen gilt häufig bei Fahrzeugrückgabe beim Leasingende nicht die Mindestreifenprofiltiefe von 1,6 mm, sondern ein vertraglich vereinbarter Wert z.B. 4 mm bei Allweterreifen. TIPP: Bei leasen eines Neuwagens mit einer Laufzeit von 12 Monaten und 10.000 KM pro Jahr wird sich das kaum lohnen. Rechnen Sie es für sich vorab durch. Als Fausformel spricht man von 1 mm je 10.000 KM Abnutzung, kommt aber auch darauf an, ob die Räder zwischenzeitlich durch getauscht werden.

Versicherungspaket: Neuerdings bieten Leasingunternehmen auch einen Versicherungsschutz an. Häufig ist hier eine recht hohe Selbstbeteiligung hinterlegt. TIPP: Wenn Sie bereits über einen guten Schadenfreiheitsrabatt verfügen, wird sich dies kaum für Sie lohnen. Leasingunternehmen werden auf einer Vollkaskoversicherung z.B. mit einer SB (Selbstbeteiligung) von max. EUR 500,- bestehen, sprich ein Schadenfreiheitsrabatt sollte auch bei der eigenen Versicherung für eine Vollkaskoversicherung vorhanden sein. Ist dieser nicht vorhanden, sollten beide Varianten durch gerechnet werden. TIPP: Wenn Sie einen eigenen Tarif abschließen, achten Sie darauf, dass Sie eine freie Werkstattwahl haben. Eine etwaige Reparatur muss meist in einer Vertragswerkstatt erfolgen.

Fazit zu Angeboten:

Wenn Sie ein Auto leasen möchten, sollten Sie alle Kosten berücksichtigen. Was nützt Ihnen eine Rate von EUR 34,51, wenn die Rate rechnerisch mit allen Nebenkosten dann bei EUR 212,26 liegt? TIPP: Fragen Sie gezielt nach den Kosten für die Leasingsonderzahlung / Anzahlung und die Überführungs- bzw. Werksauslieferungskosten!

Ganz wichtig, bevor Sie sich für ein Leasingangebot interessieren, ermitteln Sie Ihren individuellen Bedarf!

  • Wie viel KM werden im Jahr benötigt?
  • Wie lange brauche ich das Auto?
  • Wie gehe ich mit dem Auto um?
  • Habe ich finanzielle Reserven, um bei Rückgabe etwaige Mehrkosten zu begleichen?

Wo finde ich Leasingschnäppchen?

Insgesamt gibt es drei Internetplattformen, in denen sogenannte Leasingschnäppchen angeboten werden:


Gewerbliches Leasing

Für gewerbliche Leasingnehmer gibt es mehr attraktivere Angebote, als für Privatpersonen. Erzählt Ihnen der Auto-Verkäufer, dass Sie den Wagen von der Steuer absetzen können? Hört sich gut an, ist aber nicht immer richtig und auch nicht immer lohnenswert! Auch hier kommt es auf den individuellen Fall an.

Angebot für mein Gewerbe?

Nicht alle Leasingangebote richten sich auch an alle Selbstständigen. Es gibt Angebote, die sind nur für Vollzeit-Unternehmer mit einem bestimmten Mindestumsatz gedacht. Bei anderen müssen bereits eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen vorhanden sein. Dies sollten Sie insbesondere als nebenberuflicher Selbstständiger vorab prüfen, um später unnötige Probleme zu vermeiden.


DIES IST KEINE RECHTSBERATUNG – Wenden Sie sich am besten an Ihren Steuerberater oder Rechtsanwalt! Wir tragen hier lediglich Informationen zusammen, die für Ihren Einzelfall zu prüfen sind und nicht verbindlich sind. (Stand 02/2020)


Von der Steuer absetzen

Grundsätzlich können Sie Ihr Leasingfahrzeug von der Steuer als Betriebsausgabe absetzen, der Wagen sollte jedoch überwiegend betrieblich genutzt werden. Neben der Leasingrate würden dazu auch die KFZ-Steuer, Versicherung, Benzin, GEZ, Werkstatt und Reparaturen als Betriebsausgabe erfasst werden.

Wenn Sie den Firmenwagen jedoch auch Privat nutzen, dann entsteht ein  so genannter geldwerter Vorteil, den Arbeitnehmer bzw. Unternehmer versteuern müssen.

Hierbei gibt es zwei Wege, Sie führen ein Fahrtenbuch oder Sie wählen die Ein-Prozent-Regelung als Pauschalsteuer.

Fahrtenbuch

In einem Fahrtenbuch werden sämtliche Fahrten detailliert erfasst, das könnte z.B. so aussehen:

Datum | Fahrzeit von-bis | Fahrstrecke Reiseziel | Grund der Fahrt | KM-Stand Abfahrt | KM-Stand Ende

01.03.2020 | 10:03 bis 10:08 | Büro Buxtehude – Shell Tankstelle (Adressen!) | Tanken | 10.102 KM | 10.108 KM

Das Führen eines Fahrtenbuches ist aufwendig. Findet das Finanzamt Unstimmigkeiten, dann können Sie ggf. auch Pauschal nach der Ein-Prozent-Regelung besteuert werden. Das ist besonders Faltall, wenn Ihr Wagen laut Listenpreis sehr teuer war.

Das das Fahrzeug überwiegend betrieblich genutzt wird, muss nachgewiesen werden. Das bedeutet für nebenberuflich Selbstständige dürfte immer ein Fahrtenbuch zu führen sein.

Ein-Prozent-Regelung

Sie nutzen Ihren Firmenwagen überwiegend für die betriebliche Nutzung, dann können Sie die Ein-Prozent-Regelung nutzen. So geht sie:

Monatlich werden 1% des Brutto-Listenpreises des Firmenwagens als Privatanteil erfasst. Wichtig es gilt der Listenpreis bei Erstzulassung inkl. Sonderausstattung und Mehrwertsteuer. Beispiel:

Listen-Neupreis 34.000,- EUR, davon 1% = 340,00 EUR / Monat
Auf das Jahr gerechnet (12 Monate) = 4.080,00 EUR / Jahr

Der Betrag in Höhe von 4.080,00 EUR wird dann im Unternehmen als Betriebseinnahme erfasst. Die Betriebskosten des Firmenwagens als Betriebsausgabe erfasst.

Möchten Sie zum Thema Steuer und Firmenwagen näher ins Detail gehen, schauen Sie mal hier vorbei:

Lohnt es sich?

In unserem Beispiel, generieren wir durch den Firmenwagen Einnahmen in Höhe 340,- EUR pro Monat. TIPP: Prüfen Sie ob die Gesamtkosten (Leasingrate und laufende Kosten) für Ihren Firmenwagen die Einnahmen übersteigen. Bei einem echten Leasingschnäppchen würde es sich ggf. gar nicht lohnen!

Wissenswertes

  • TIPP: Nutzen Sie Ihren Privatwagen für Ihre Selbstständigkeit? Dann können Sie je gefahrenen KM 0,30 EUR steuerlich als Betriebsausgabe geltend machen. Eine entsprechende Reisekostenabrechnung muss in der Buchhaltung hinterlegt werden.
  • Arbeitnehmer haben die Möglichkeit eine Zuzahlung zum Firmenwagen zu leisten, damit der geldwerte Vorteil bis auf 0 EUR sinkt.
  • Bei einem Versicherungsschaden, wird lediglich der Netto-Betrag erstattet, das Sie in der Regel Vorsteuerabzugsberechtigt sind. (Wenn es ein Firmenwagen ist.) Sollten Sie das Leasingauto dennoch nicht in der Buchhaltung führen, weil die Leasingrate so günstig ist, teilen Sie dies der Versicherung mit, dann wird auch die Mehrwertsteuer im Schadensfall erstattet.
  • Darf man laut Arbeitsvertrag einen Dienstwagen nicht nutzen, fällt auch kein geldwerter Vorteil an.
  • Grundsätzlich prüfen Finanzämter gerade beim Thema Firmenwagen die vorliegenden Unterlagen sehr intensiv.

Neuwagen oder Gebrauchtwagen?

Es kommt immer auf den individuellen Fall an, ob man besser einen Neuwagen oder einen Gebrauchtwagen leasen sollte.

Neuwagen Vorteile:

  • Garantie
  • Kaum Verschleiß
  • Meist bessere Leasing-Konditionen als bei Gebrauchtwagen

Neuwagen Nachteile:

  • Hohe Nebenkosten (Überführung, Anzahlung)

Gebrauchtwagen Vorteile:

  • Keine Nebenkosten für Fahrzeugüberführung zum Händler

Gebrauchtwagen Nachteile:

  • Altschäden für den Laien meist nicht erkennbar.

Schäden / Versicherung

Sie zahlen zwar für Ihren Leasingwagen, aber er gehört Ihnen nicht. Das heißt etwaige Reparaturen die z.B. durch einen Unfall entstanden sind, sollten mit dem Leasinggeber – also dem Eigentümer – abgesprochen werden. Eine fachgerechte Reparatur sollte möglichst durch eine Vertragswerkstatt erfolgen. Ihre KFZ-Versicherung sollte also keine Werkstattbindung im Vertrag haben.

Alternativ können Sie den Wagen auch mit Schaden zurückgeben, dann wird man Ihnen diesen allerdings mit Nutzungsausfall in Rechnung stellen und das vermutlich nicht zu knapp. Weiterhin dürfte eine Abwicklung über Ihre Kaskoversicherung nicht mehr möglich sein. Bei Rückgabe sollten alle Kaskoangelegenheiten abgeschlossen sein, da man dann ja keinen Zugriff mehr auf den Wagen hat.

TIPP: Bei Unklarheiten sollten Sie vor Rückgabe Fotos machen, möglichst mit einem Zollstock und aus verschiedenen Blickrichtungen. Sollte man einen Schaden zu großzügig abrechnen, hätten Sie auch im Nachhinein die Möglichkeit alternative Angebote einzuholen. Inwieweit man das Rechtlich durchsetzen kann ist die Frage, aber wenn man den Preis etwas drücken könnte wäre das ja auch schon hilfreich. Angebote im Bereich Smart-Repair erhält man z.B. hier:

Rückstufung Versicherung

Immer wieder hört man, dass ein Wagen ist Vollkakso versichert, sprich im Schadensfall wickeln wir das über die Versicherung ab. Häufig wird dabei die Rückstufung des Schadenfreiheitsrabattes unterschätzt.

Berücksichtigt man eine SB von EUR 500,- und die Rückstufung, macht es ggf. Sinn den Schaden selbst zu regulieren. Die Rückstufung ist je nach Gesellschaft im Übrigen unterschiedlich. Hier finden Sie weitere Informationen zur Rückstufung: https://www.test.de/Autoversicherung-Rueckstufung-nach-Unfall-so-langen-Versicherer-zu-5282243-0/

Somit kann auch die Option eines Rabattschutzes sinnvoll sein.

Neupreisentschädigung

Leasen Sie einen neuen Wagen unterliegt dieser in den ersten Jahren einem hohen Wertverlust. Der Leasinggeber wird sein Auto jedoch ggf. anders bewerten, sprich eine preisliche Unterdeckung sollte abgesichert sein.

Dies kann über die Option Neupreisentschädigung bei Ihrer Kaksoversicherung abgesichert werden.

GAP-Deckung

Damit auch der Schaden aus den Leasingraten abgedeckt ist, kann man erweitert eine GAP-Deckung abschließen. Diese Absicherung wird häufig günstig von Leasinggebers angeboten.

Schadensunterscheidung

Hat man nicht gleich einen ganzen Unfall, sondern einen größeren Kratzer muss abgewogen werden, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder ob man über eine Wertminderung bei Fahrzeugrückgabe besser fährt. Hier sollte man vielleicht mit einem DEKRA Büro sprechen, welche Variante mehr Sinn macht.

Wird bei der Fahrzeugrückgabe eine Nachlackierung – meist wird eine Lackschichtenmessung durchgeführt – festgestellt, fällt eh eine Wertminderung an, die vom Leasingnehmer zu übernehmen ist.

Lackschichtenmessungen sind im Übrigen nur auf Metall möglich, sprich bei Stoßstangen fällt eine Überprüfung weg.


Abholung Leasingauto

Bei der Abholung Ihres Leasingautos haben eigentlich immer alle gute Laune. Dennoch sollten Sie sich Ihr Fahrzeug genau ansehen. Bei einem Neuwagen sind Schäden zwar unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.

TIPP: Lassen Sie mögliche Schäden im Innen- oder Außenbereich oder Fehlteile protokollieren und sich eine Kopie des Übergabeprotokolls geben. Bei einem Gebrauchtwagen sollten Sie zusätzlich hochauflösende Fotos machen und auf diese im Übergabeprotokoll hinweisen.


Rückgabe Leasingwagen

Häufig kommt bei der Rückgabe des Leasingwagens das böse Erwachen und nicht selten sind dann noch ein paar hundert oder sogar tausende von Euro zu zahlen.

Hierbei gibt es zwei Seiten der Medaille. Je größer das Leasingschnäppchen umso geringer der Verdienst für das Autohaus. Sprich bei einer Rückgabe wird sich ein Autohaus weniger kulant verhalten. Anders sieht es sicherlich bei einem Großkunden aus, an dem das Autohaus regelmäßig Geld verdient.

Dann kommt es natürlich auch noch darauf an, wie Sie mit dem Wagen umgegangen sind. Geben Sie ein geleastes Auto mit Kratzern, Dellen und Hundekot unter den Fußmatten zurück, sollte man sich über eine saftige Abrechnung nicht wundern.

Ein großes Thema ist das Thema Gebrauchsspuren im Autohandel. Wenn Sie einen Wagen kaufen, sprechen Händler immer von normalen Gebrauchsspuren. Geben Sie ein Fahrzeug beim Leasing zurück, können Gebrauchsspuren auch ganz anders bewertet werden.

Schadenkatalog

Fairer Weise werden zumindest teilweise Informationsbroschüren angeboten, die die genauen Richtlinien für den Zustand bewerten. Hier das Beispiel eines Schadenkataloges von Volkswagen. Im Schadenkatalog kann man nachlesen, welche Schäden toleriert werden und welche nicht.

Hier werden auch Sachen wie Inspektion, TÜV oder Fehlermeldungen geregelt. Es empfiehlt sich diesen Katalog vorab anzusehen, damit man weiß, was von einem erwartet wird.

Fazit Rückgabe

Eine Leasingrückgabe kann durchaus ohne Probleme erfolgen, wenn Sie sich als Mieter darüber im klaren sind, was man von Ihnen erwartet.

Das Thema Gebrauchsspuren lässt aber auch in einem Schadenkatalog einen gewissen Spielraum und wenn Sie den Händler ärgern, könnte es sein, dass auch er Sie ärgert.

In Foren findet man reichlich Geschichten, wie zumindest angeblich Händler Ihre Kunden bei Leasingrückgabe über den Tisch gezogen haben.


Leasingübernahme

Einen Leasingvertrag vor Vertragsende abzugeben ist schwierig. Der Leasinggeber selbst hat daran natürlich wenig Interesse, weil er lieber einen neuen Kunden hat, als einen auszutauschen. Die Abgabe des Leasingvertrages ist, wenn überhaupt nur möglich, wenn man einen passenden Nach-Leasingnehmer zur Verfügung stellt.

Sofern der Leasingvertrag bestimmten Auflagen z.B. Gewerbetreibende oder Fuhrpark mit 5 Fahrzeugen im Betrieb unterliegt, müssen diese neben einer entsprechenden Bonität vom neuen Leasingnehmer ebenfalls erfüllt werden.

Für die Übernahme eines Leasingvertrages fällt eine Umschreibegebühr an, diese beträgt in der Regel einige hundert EURO. Dies macht eine Umschreibung nicht gerade attraktiv.

Übernimmt man einen solchen Leasingvertrag sollte man natürlich auch hinterfragen, ob der Wagen etwaige Schäden oder Probleme hat, die später bei der eigenen Fahrzeugrückgabe Probleme machen könnten.

Auf folgenden Seiten kann man versuchen einen neuen Leasingnehmer für einen bestehenden Leasingvertrag zu finden:

Alternativ dazu könnte man den Leasingvertrag auch in einer Fahrzeugbörse anbieten.


Leasingvertrag verlängern

Das Ende des Leasingvertrages nähert sich und Sie haben noch kein neues Fahrzeug? In einem solchen Fall erwägen viele Menschen die Verlängerung des Leasingvertrages. Das ist meist kein Problem, aber die Rate kann sich hier auch schnell mal verdoppeln.

Schön ist es auch, wenn der Leasinggeber sich dann mit dem neuen Angebot Zeit lässt und man somit zeitlich ziemlich unter Druck aus. TIPP: Natürlich können Sie sich nach den Konditionen einer Verlängerung erkundigen, planen Sie hiervon unabhängig aber bitte die planmäßige Rückgabe des Fahrzeuges und kümmern sich zeitig um Ersatz.


Empfehlungen

  1. Ermitteln Sie Ihren persönlichen Bedarf und welche Rate Sie tatsächlich leisten können, denken Sie dabei langfristig.
  2. Vergleichen Sie Ihr Leasing Angebot mit allen Nebenkosten und ermitteln so die rechnerisch echten Kosten für einen Monat.
  3. Beachten Sie, wenn Sie ein Auto in Zahlung geben, ist dies wie eine Leasingsonderzahlung. Am Ende der Mietzeit ist der Wagen und das Geld weg.
  4. Kilometerleasing bietet Ihnen eine feste kalkulatorische Grundlage.
  5. Beachten Sie die Länge der Herstellergarantie. Wenn man schon least, dann sollte man doch auch von der Garantie des Herstellers profitieren. TIPP: Leasinglaufzeit nicht länger als Garantiezeitraum. Wählen Sie ggf. eine Anschlussgarantie, diese sind bei der Neuwagenbestellung oft günstiger, als wenn man später eine Garantieverlängerung abschließt und somit auch schon in der Leasingrate enthalten.
  6. Prüfen Sie vor Abschluss des Leasingvertrages für einen Firmenwagen, inwieweit sich dies steuerlich lohnt.
  7. Der TÜV gilt bei Neuwagen für drei Jahre.  Läuft die Leasingzeit 36 Monate wäre am Ende der Laufzeit der TÜV nochmals fällig. Überlegen Sie sich, ob es nicht von Vorteil sein könnte, den TÜV ein Jahr vorzuziehen. (Je jünger der Wagen, umso weniger Probleme.)
  8. Schließen Sie die Vollkaskoversicherung selbst ab, verzichten Sie auf einen Werkstattbonus oder Werkstattrabatt. Bei einem Schadensfall muss der Wagen zu einer Vertragswerkstatt. TIPP: Gern kommt auch mal das Thema unfachgerechte Reparatur ins Spiel, da nützt Ihnen eine günstige Reparatur nichts. TIPP: Erwägen Sie bei Ihrer KFZ Versicherung ggf. einen Rabattschutz, somit hätten Sie einen freien Schaden.
  9. Prüfen Sie, inwieweit optionale Pakete wie z.B. Verschleiß, Reifen etc. für Ihr Leasing wirklich sinnvoll sind.
  10. Sehen Sie sich den Schadenkatalog des Leasinggebers vorab an, damit Sie wissen, was auf Sie zukommt. Sie haben Tiere und/oder wissen, dass es nachdem Schadenkatalog bei Ihrer individuellen Nutzung zu Problemen kommt? Dann erwägen Sie den Verzicht eines Leasingfahrzeuges.
  11. Beachten Sie auch die Reifenprofiltiefe und Marke, die Ihr Leasinggeber bei Rückgabe erwartet. Ggf. kann man auch gebrauchte Reifen günstig kaufen, aber bitte darauf achten, dass rundherum die Mindestprofilangabe erfüllt ist, besser 2 mm mehr kaufen!
  12. Fahrzeugübergabe: Schäden oder Fehlteile? Dokumentieren Sie alles detailliert.
  13. Erwägen Sie keine Verlängerung des Leasingvertrages, solange Sie die Konditionen nicht kennen.
  14. Wenn Sie vor Rückgabe auf Nummer sicher gehen wollen, lassen Sie sich von Ihrer Werkstatt eine Einschätzung geben.

 


Alternativen zum Leasing

Ein Auto zu leasen ist nur eine Möglichkeit der Mobilität. Alternativen für Sie könnten ggf. auch sein:

  • Kauf: Über eine Finanzierung
  • Kauf: Ggf. auf ein kleineres Fahrzeug konzentrieren.
  • Kauf: Erwägen Sie den Kauf eines Jahreswagen, nach Möglichkeit mit Anschlussgarantie.
  • Miete: Langzeitmieten oder vielleicht Anmietungen über das Wochenende, falls Sie den Wagen nicht immer brauchen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Auf Verfügbarkeit prüfen.

Fazit

Leasing kann eine attraktive Alternative zum eigenen Auto sein, wenn man weiß was auf einen zukommt. Je größer das Leasing Schnäppchen umso größer meist die Nebenkosten.

Dennoch gibt es auch echte Leasingschnäppchen, die wir beobachten konnten, das waren z.B.

  • VW Golf 7 TDI, Neuwagen, EUR 119,- im Monat zzgl. Kosten für die Werksabholung
  • VW Passat, 1.4 TSI, Gebrauchtwagen, EUR ca. 210,- im Monat inkl. Wartungspaket und 20.000 KM im Jahr bei 24 Monaten Laufzeit, der Wagen hatte dabei auch noch eine Anschlussgarantie.

Echte Leasing Schnäppchen sind aber selten. Im Bereich der Kleinwagen wie z.B. VW Up kaum existent. Im Bereich Mittelklassewagen kann man da schon eher mal ein Schnäppchen finden. Häufig sind es Modelle, die sich gerade nicht so gut verkaufen. Hierbei sollte man natürlich auch die Unterhaltskosten vorab prüfen.


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